VISION 20003/2007
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Pressesplitter kommentiert

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Viele bekehren sich in China

Tausende wurden heuer in der Osternacht in ganz China in der katholischen Kirche getauft. (...) Allein nur in Peking belief sich die Zahl der Erwachsenentaufen in der Osternacht auf mehrere tausend. In der Heiligen Erlöserkirche (Beitang) waren es 180; in St. Joseph (Dongtang) hunderte und in der St. Michaelskirche, in der sich Chinesen koreanischen Ursprungs versammeln, ebenfalls hunderte. Dazu kommen noch die Taufen, die in der Untergrundkirche gespendet wurden.

Die Woge der religiösen Erneuerung und der Bekehrung zum Katholizismus ist so groß, daß die christliche Gemeinschaft Schwierigkeiten hat, ausreichend viele Taufpaten zu finden, die die Katechumenen begleiten. In der Hauptstadt ist es üblich, daß ein Taufpate zumindest ein Dutzend Täuflinge begleitet. Ähnlich verhält es sich in den meisten großen Städten Chinas

(...) Die Neugetauften kommen überwiegend aus den höheren sozialen Schichten; sie sind materiell gut gestellte, höhere Beamte, denen trotz eines komfortablen Lebensstils Wesentliches im Leben abgeht. “Nur das Christentum," so stellt einer von ihnen fest, “konnte meinen Hunger nach Geistlichem stillen."

(...) Die Freiheit der Kirche bewegt sich allerdings innerhalb der von der Regierung gezogenen Grenzen. Wer religiöse Freiheit sucht, aber sich nicht der Kontrolle der Patriotischen Gemeinschaft unterwirft, muß mit Verhaftung und Gefängnis rechnen. (...) Mindestens 17 Untergrundbischöfe (sind) vermißt, verhaftet oder in Isolationshaft; 20 Priester befinden sich derzeit im Gefängnis.

AsiaNews v. 10.4.07

Wunderbar: eine Glaubenserweckung in China trotz Unterdrückung! Und eine Ermutigung, Jesus Christus auch ins geistig ausgedörrte Europa zu bringen.


Kirchen, die keiner mehr braucht

Zwischen 1950 und 2000 sank die Zahl der Gottesdienstbesucher von zwölf auf vier Millionen. Und die demographische Entwicklung sowie die große Zahl der Kirchenaustritte hat die Einnahmen aus der Kirchensteuer rapide sinken lassen. So werden die beiden großen Konfessionen in den nächsten Jahren nicht mehr in der Lage sein, alle Kirchengebäude zu erhalten, geschweige denn die erforderlichen Sanierungsmaßnahmen durchzuführen.

In den nächsten zehn Jahren sollen daher 700 katholische und 3.500 evangelische Gotteshäuser abgerissen, verkauft oder umgenutzt werden. Dabei zeigt sich auch wieder das berühmte Nord-Süd-Gefälle. Während das Ruhrbistum Essen fast ein Drittel seiner 350 Kirchen aufgeben will, liegt in den bayerischen Diözesen die Zahl der betroffenen Kirchen meist im einstelligen Bereich.

Ganz schlimm ist es um den protestantischen Norden bestellt. Von den rund 20.000 evangelischen Kirchen und Kapellen wird in wenigen Jahren nur noch die Hälfte für Gottesdienste benötigt. In Hamburg wird man sich sogar von zwei Drittel aller Gotteshäuser trennen müssen. Immerhin hat die evangelische Kirche in Deutschland seit 1973 mehr als fünf Millionen Mitglieder verloren.

Was aber soll mit den nicht mehr benötigten und nicht mehr finanzierbaren Kirchen geschehen? Diese Frage beschäftigt die Kirchen schon einige Jahre. Eine Umwidmung wird heute weitaus kritischer gesehen als noch vor zehn Jahren. So äußerte sich Pastor Helge Adolphsen, Präsident des Evangelischen Kirchentages, es sei besser, Kirchen “auf Zeit stillzulegen ... als sie Discos, Lagerhallen und Autowerkstätten auszuliefern."

PUR-Magazin 4/07

Warum nicht auch hier in unseren Ländern auf eine Erweckung hoffen und sich mit Elan für die Neuevangelisierung einsetzen?


Prostitution ein Beruf?

Bisher hat sich die ÖVP bei diesem Thema zurückgehalten, nun aber wagt Wirtschaftsstaatssekretärin Christine Marek einen Vorstoß für die rechtliche Anerkennung von Prostituierten: “Ich bin der Überzeugung, daß durch die Anerkennung von Sexarbeit als Arbeit die Rechte von Sexarbeiterinnen besser geschützt werden könnten und damit auch ihre realen Lebens- und Arbeitsbedingungen verbessert würden", sagte Marek der Presse.

(...) Momentan gilt in Österreich Prostitution als sittenwidrige Tätigkeit. Die Folgen: Sexarbeiter sind darauf angewiesen, daß der Kunde freiwillig zahlt, denn das Entgelt kann nicht eingeklagt werden. Prostituierte genießen auch keinen arbeitsrechtlichen Schutz...

Die Presse v. 23.3.07

“Sexarbeit": verharmlosende Bezeichnung, der einer himmelschreienden Ausbeutung von Frauen den Deckmantel der Legalität verleihen soll, eine Legalisierung der Sklaverei. Denn Frauen verkaufen nicht etwa eine Ware, ihren Körper, sondern sich selbst - und fast immer unter Zwang.


Allerdings bricht der von den Eliten gepushte Sexualkult derzeit ohnedies alle Dämme:

Wähle Dir selbst Dein Geschlecht!

In einem aktuellen Fall mußte sich ein Geschwisterpaar, das miteinander vier Kinder gezeugt hat, vor dem Oberlandesgericht Dresden verantworten. Der Vater der Kinder wurde wegen Inzests zu einer Haftstrafe verurteilt. Dieser Fall hat eine neue Diskussion über das Inzestverbot entfacht. Rechtspolitiker aus den Bundestagsfraktionen von Grünen, SPD und Linkspartei sprechen sich für eine grundlegende Überarbeitung bzw. Abschaffung des Inzestparagraphen aus.

Wir müssen uns klarmachen, was dies bedeuten könnte: Wenn das Inzestverbot fallen sollte oder zumindest aufgeweicht würde, würde der Schutzraum der Familie weiter geschwächt, denn die Sexualisierung würde nun auch in den traditionell geschützten Familienraum Einzug halten.

(...) Neben der Auflösung des Generationenschutzraumes schreiten auch die Auflösungsbestrebungen der Geschlechtergrenzen weiter voran. Im Januar 2007 hat die Grüne Bundestagsfraktion einen Gesetzesentwurf zur Änderung des Transsexuellengesetzes in den Bundestag eingebracht. Kern des Gesetzesentwurfes ist es, für die rechtliche Bestimmung des Geschlechts künftig nicht mehr die äußeren Geschlechtsmerkmale einer Person als ausschlaggebend für seine Geschlechterbestimmung zu betrachten, sondern allein sein subjektives Empfinden. Zudem sollen die Altersgrenzen für die Namens- oder Personenstandsänderungen aufgehoben werden. So könnten dann gegebenenfalls schon Jugendliche, die möglicherweise mit ihrer geschlechtlichen Identität als Mädchen oder Junge hadern, ihr Geschlecht auf kurzem Wege umändern lassen. Identität würde dann zum subjektiv-beliebigen Wahlmodus mit rechtsverbindlichen Folgen.

Salzkorn 2/07

Und dabei ist längst erkennbar, daß die Übersexualisierung, der man sich kaum entziehen kann, weitverbreitet Verheerungen anrichtet:

Sie küssen sich nicht mehr

Etwas fehlt. Man bemerkt es nicht sofort. Auch Thomas Rüth hat eine Zeit gebraucht, bis ihm klar wurde, was er vermißt, was ihn beunruhigt. Beim Beobachten von Jugendlichen ist ihm aufgefallen: “Wenn die mit jemandem gehen, dann küssen sie sich nicht." Sie sind 12, 13 oder 14 Jahre alt und halten nicht Händchen und streicheln sich nicht. Dabei sind sie nicht schüchtern. Im Gegenteil. Viele dieser Kinder haben selbstverständlich Sex miteinander.

Thomas Rüth ist Sozialpädagoge. (...) Jugendliche küssen sich nicht. Kinder gucken Pornos. Beides hat was miteinander zu tun. Im Porno küßt man sich nicht. “Viele dieser Kinder wachsen im emotionalen Notstandsgebiet auf. Die wissen alles, wirklich alles über sexuelle Praktiken. Aber wenn wir denen etwas über Liebe erzählen, über Zärtlichkeit, dann verstehen die überhaupt nicht, wovon wir reden".

(...) Die Klage über lockere Sexualmoral ist älter als der Minirock. Doch diesmal warnen keine verklemmten Spießer, Fundamentalfeministinnen oder prüde Kirchenmänner. Es sind Lehrer, Sozialpädagogen, Erziehungswissenschaftler, Hirnforscher, Therapeuten, Sexualwissenschaftler und Beamte in Jugendämtern. Sie beobachten nichts Geringeres als eine sexuelle Revolution. Doch dabei geht es nicht um freie Liebe. Mit Freiheit und mit Liebe hat es nichts zu tun. Der Motor für diese Umwälzung der Sexualität sind keine Ideale. Es ist Pornografie. Womit Thomas Rüth (...) täglich konfrontiert wird, ist eine Form der Verwahrlosung: sexuelle Verwahrlosung.

(...)Die Sexualität wird umgedeutet. Sie bekommt eine neue Rolle, eine neue Funktion im Leben. Sex wird das, was für andere der Beruf ist, das Studium, der Sport oder das Spielen eines Instruments - die Möglichkeit, den eigenen Ehrgeiz auszuleben und zu befriedigen. “Das Dumme ist nur: Es klappt nicht", sagt Thomas Rüth aus Essen. “Wir beobachten das mit Sorge. Viele Frauen leiden wirklich unter dieser Art der Sexualität." Der Leistungsdruck überfordert sie.

Der Stern 6/07


Gott sei Dank finden Menschen aus diesen Sackgassen heraus und geben dann Zeugnis:

Eine prominente Lesbe kehrt um

Während der letzten 29 Jahre meines Lebens war ich eine aggressive, kreative und strategisch agierende Verfechterin der Anliegen von Schwulen und Lesben. Ich habe an unzähligen Märschen und Initiativen für die Gleichbehandlung von Lesben und Schwulen teilgenommen und sie mitorganisiert. (...) Als Chefredakteurin einer Zeitschrift, deren Zielpublikum schwarze Homosexuelle und Lesben sind, hatte ich 13 Jahre lang die Gelegenheit, Tausende dazu zu bringen, sich zu outen und für ihre Anliegen einzutreten, was den Amerikanern afrikanischen Ursprungs besonders schwerfällt.

Doch diesmal muß ich mich wieder outen. Ich habe die Macht der Erneuerung erfahren, die mich überwältigt hat, als ich mein Leben der Lehre Jesu Christi übergab. Als jemand, der an Gottes Wort glaubt, nehme ich ganz und gar an, was ich immer schon wußte: daß gleichgeschlechtliche Beziehungen nicht das sind, was Gott für uns vorgesehen hat.

(...) Ich wende mich an meine schwulen und lesbischen Brüder und Schwestern, die sich nach wahrem Frieden sehnen; einem Frieden, von dem ihr gehört, über den ihr gelesen, den ihr besungen habt. Er ist einfacher zu haben, als ihr denkt - und ohne Verurteilung, sobald ihr ihn angenommen habt. (...) Wenn Ihr bereit seid, Euch zu ändern, Euch zu öffnen für Gottes Wahrheit, kann Seine Liebe Eure Vorstellungen in Einklang mit Seinem Wort bringen. Jesus wird Euch reinwaschen, Euch alle von Herzen einbekannten Sünden vergeben. Homosexualität ist nur eine von ihnen. Keine größere als die anderen, sehr wohl aber eine Sünde.

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“Der Spiegel" über das Papstbuch

Dieses Buch (...) wartet tatsächlich mit einer ganz erstaunlichen Grundannahme auf, einer schockierenden, einer welterschütternden - nämlich der, daß Jesus Gottes Sohn ist. Es ist insofern kein gewöhnliches Buch für Bestsellerlisten. Jesus kommt hier nicht als antirömischer Widerstandskämpfer, nicht als wandernder Wunderheiler vor, nicht als essenischer Asket. Er ist nicht die inzestuöse Frucht von Maria und ihrem Vater, ist auch nicht mit Maria und einer Schar von Kindern in Jerusalem begraben, noch ist er Maria Magdalenas Mann und nach Frankreich ausgewandert, noch in Indien gestorben. Er ist nichts von all dem, was sich die archäologische oder quellenkritische oder belletristische Anstrengung an Jesus-Romanen in den letzten Jahrzehnten zusammenphantasiert hat. Starker Tobak.

(...) Die Überraschung an diesem Papst ist ja die, daß er den linken Flügel der katholischen Kirche lahmgelegt hat mit einer Vernunftsemphase, die es in dieser Form selten in der Kirchengeschichte gegeben hat. Papst Benedikt XVI. ist einer der intelligentesten Staatsmänner der Zeit, weit klüger als die meisten Präsidenten, die ihm die Aufwartung machen. Dabei spricht er deutlich.

(...) Das Buch nimmt darüber hinaus nicht Stellung zu: Zölibat, Kondomen, Unfehlbarkeit, Küng, Drewermann, Frauenquote, Sabine Christiansen. Das heißt: Es beschäftigt sich nicht mit den kirchenpolitischen Schlachtfeldern von gestern, sondern mit denen der Zukunft. (...) Es ist ein warmherzig geschriebenes Buch über Jesus und die Evangelien, doch immer wieder vernehmbar ist die Figur, die die katholische Lehrmeinung ausspricht.

Spiegel online v. 13.4.07

Der Spiegel - wie erfreulich. Da kommt der Papst besser weg, als bei manchem Theologen. Adolf Holl: “Unser Mann im Vatikan hat ein sehr langweiliges Buch geschrieben." (Die Presse v. 14.4.07)


Hexenwahn

“Kern des Hexenwahns war bedrohte Fruchtbarkeit", sagt die britische Historikerin Lyndal Roper. (...) Ihr Buch Witch Craze, eines der interessantesten neueren Werke zur Hexenverfolgung, ist nun auch auf Deutsch erschienen (Hexenwahn). (...) Eines jedenfalls wird bei der Lektüre dieser wie anderer neuerer Studien deutlich: Die populären Vorstellungen zur Hexenverfolgung haben mit dem Bild der Wissenschaft entweder gar nichts zu tun oder hinken um Jahrzehnte hinterher. Erst in den 70-Jahren hat man begonnen, systematisch die Akten in regionalen und lokalen Archiven zu durchforsten, seit damals hat sich dramatisch viel verändert. Was zum Beispiel?

*Zehntausende statt Millionen Opfer: “Heute bewegen sich die Schätzungen zwischen 50.000 und 60.000 Todesopfern", sagt die deutsche Historikerin Rita Voltmer im Presse-Gespräch; “und die Zahlen werden vielleicht noch weiter nach unten gehen". Anders in Dan Browns Roman “Sakrileg": “In den drei Jahrhunderten der Hexenjagd hatte die Kirche die erschütternde Zahl von fünf Millionen Frauen auf den Scheiterhaufen gebracht und grausam verbrannt." (...)

*Mittelalter kannte keine Hexenverfolgung: (...) Voltmer: “Im Mittelalter gab es die Vorstellung vom Bandendelikt der Hexerei noch gar nicht, nur unverbundene Einzelelemente, Teufelspakt, Luftflug, Schadenszauber, Kannibalismus." (...)

*Inquisition bzw. “Kirche" nicht Haupttäterin: “Nur in der ersten Zeit der Verfolgungen im 15.Jahrhundert waren Inquisitoren, aber auch schon weltliche Gerichte mit der Hexenjagd befaßt. Die portugiesische, spanische und römische Inquisition hat nur ganz wenige vermeintliche Hexen zum Tode verurteilt."

Die Presse v. 17.4.07

Eine wichtige Information, die man für Diskussionen über die “Untaten" der Kirche parat haben sollte - ohne jedoch so zu tun, als wäre alles immer bestens gewesen.

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