VISION 20001/2013
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Glaubwürdig Zeugnis geben

Artikel drucken Fünf praktikable Impulse für die Verkündigung

Ein wichtiges Anliegen im Jahr des Glaubens ist es, der Welt von heute die Bot­schaft Christi glaubwürdig anzubieten. Da sind vor allem die Laien gefor­dert. Wie sollen sie es aber an­gehen? Dazu im folgenden fünf Gesichtspunkte für ein zeugnishaft gelebtes Christentum:

Q Das Zeugnis des Mutes: Die Bibel fordert uns immer wieder auf, keine Angst, sondern Mut zu haben. Mut und Tapferkeit zählen zu den Kardinaltugenden, die schon von Cicero gelehrt wurden. Die Tapferkeit gilt als die Kardinaltugend schlechthin. Darin erweist sich die innere Kraft des Durchhaltens, die von vielen christlichen Märtyrern vorgelebt wurde: Sie starben aus Liebe für andere – im Gegensatz zu moslemischen Attentätern, die andere mit in den Tod reißen. Der biblische Anruf „Fürchtet euch nicht!“ ergeht an uns Tag für Tag. Haben wir vor allem den Mut, unseren Glauben nicht zu verstecken und auf die anderen zuzugehen!
Q Das Zeugnis  einer gottbezogenen Normalität: Eine christliche Lebensorientierung darf nicht ausschließlich auf das Übernatürliche fixiert sein, sie muss das Natürliche mitberücksichtigen. Im Glaubensleben hat Beides seinen Platz: sowohl die Frömmigkeit als auch das ganz normale Leben, was Theresia von Avila auf den Punkt brachte: „Wann Rebhuhn, dann Rebhuhn, wann Fasten, dann Fasten".
Q Die Ausrichtung auf die ewige Zukunft als oberstes Ziel: Sie hat zur Folge, dass man dankbarer und nicht nach rein weltlichen Maßstäben lebt. Man empfindet das tägliche Leben als Geschenk Gottes und bewältigt Krisen besser als Nicht-Glaubende.
Q Das Zeugnis der Bedürfnislosigkeit als Gegenpol zur allgemeinen Wohlstandseuphorie. Der Wunsch vieler Menschen immer mehr zu besitzen, hängt mit „sitzen“ zusammen, der Neigung auf seinem Geld „sitzen zu bleiben“. Dem entgeht man, wenn man rechtzeitig lernt loszulassen oder sich an das spanische Sprichwort hält: „Weise ist, wer mit weniger mehr hat.“  Programmatisch ist auch das Jesus-Wort: „Geben ist seliger als nehmen“ (Apg20,35).
Q Das Zeugnis der Anbetung: Dadurch können andere dazu motiviert werden, eine Gottesbeziehung einzugehen. Während im Buddhismus Anbetung so etwas ist wie Selbstberuhigung durch Meditation, geht es nach christlichem Verständnis in der Anbetung Gottes darum, dass sich Ihm unser Herz öffnet, um Ihn immer tiefer erfahren zu können. So gesehen, wird die Anbetung zu einem „Apostolat angesichts einer Welt, die wie ein dürstender Boden nach der Gnade Gottes lechzt“ (P.Karl Wallner).
Herbert Huber

Gedanken des Autors im Anschluss an die Sommer-Exerzitien 2012 mit P. Karl Wallner OCist in der Kartause Gaming, Nieder­österreich.

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