VISION 20006/2011
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Leserbriefe

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Brieffreundin gesucht
Ich suche eine Brieffreundin in Österreich oder anderswo. Ich möchte gerne die deutsche Sprache lernen. Eine freundliche Korrespondenz wäre eine große Hilfe beim Lernen. Bitte drucken Sie meine Adresse in Ihrer Zeitung ab. Ich bin 52 Jahre alt, verheiratet, katholisch und wohne in einem Dorf in Ost-Polen.
Halina Czerwinska, Blok 2 m 35, 32-015 Klaj, Polen

Und die Führungsposition in der Familie?
Frauen in beruflichen Führungspositionen – und auch in „einfacher Berufstätigkeit“ – können ihre verantwortliche Führungsposition in der Familie, für die Kinder (so sie welche haben) nicht in Gänze wahrnehmen. (…) Wie Babys und Kinder auf die staatlich propagierte Bevorzugung der Erwerbsarbeit vor ihrem Bedürfnis nach Mama reagieren, wird wenig gefragt. Man stellt nur fest, dass immer mehr Kinder, Jugendliche und Erwachsene psychische Auffälligkeiten zeigen. Gibt berufliche Arbeit tiefste Erfüllung? Was sind die Grundbedürfnisse des Menschen? Was ist der Sinn des Lebens? Diese Fragen werden heute zunehmend zur Seite geschoben. Die Seelen der Menschen jedoch schreien nach Liebe, Anerkennung, Angenommensein „all inclusive“, auch mit den Eigenarten und Schwächen.. Liebe leben in der Familie ist unbeschreiblich wichtig und erfüllend. Diese Fülle und Tiefe an Erfahrungen kann Frau und Mann nicht anderswo machen! Familie verändert. Familie prägt.Alle „Bildung“ ist nichts ohne tief erfahrene Liebe, Annahme und Geborgenheit!
Almut Rosebrock, D- 53343 Wachtberg bei Bonn

„Von fad keine Spur“
Ich habe mir angewöhnt, VISION 2000 unter den Lesestoß aus dem Postfach zu legen, denn Ihre Lektüre ist direkt eine Erholung nach all dem inhaltslosen, wenn nicht gar kirchenaufsässigen Geschwätz, das man sonst oft zu lesen bekommt. Die Medien nehmen ja leider mit zunehmendem Erfolg der Kirche ihre Stimme, während sie um Verzeichnung und Degradierung bemüht sind, wenn sie etwas bringen.
Ich möchte also das obige Lob wieder einmal unterstreichen, denn ich habe eine Vorstellung davon, wie nervend schwierig es sein kann, gegen den Wind Klavier zu spielen, so zu spielen, dass es ankommt. Deswegen solltet Ihr bei den Gebetsanliegen auch einmal Eures bzw. unseres, die starke Verbreitung der Zeitschrift anführen. Die starke Wirkung von Weltjugendtag, Medjugorje und ähnlichen – auch von VISION 2000 – beruht auch auf dem Erleben der Teilnehmer bzw. Leser konkret zu sehen, nicht allein zu sein auf dem – heute eher ungewöhnlichen – Weg eines gelebten Christentums.
Von diesem meinem Weg könnte ich einen Roman schreiben: Vor wenigen Jahren kam ich mit einem Priester zu sprechen. Er erzählte von einem jungen Mann, der zu ihm gesagt habe, er wollte ein religiöses Leben nicht anstreben und schon gar nicht einen geistlichen Beruf ergreifen, denn ein fades, langweiliges Leben möchte er nicht führen. Ich sagte darauf: „Also Pater, wenn ihnen je nochmals so einer unterkommt, den schicken sie zu mir! Den klär ich ihnen auf! Ich kann ihm von meinen oft aufregenden, abwechslungsreichen und auch erfolgreichen Erlebnissen erzählen. Von fad keine Spur! Ich würde jedem ein so erfülltes, nicht nur geglücktes, sondern glückliches Leben wünschen!“
Martha Knett, A-1030 Wien

Dank den Wohltätern
Freue mich jedes Mal, wenn Ihre Zeitschrift kommt und lese sie mit großem Interesse. Daher möchte ich mich wieder einmal ganz herzlich dafür bedanken und bete weiterhin für die Wohltäter und alle Ihre Anliegen vor dem Allerheiligsten Sakrament.
Sr. M. Anna OSC Cap, 4230 Anerley, Südafrika

Ein großes Geheimnis
Zum Artikel: Die Vorsehung: ein großes Geheimnis in Nr. 5/11:
Ich bin ein Laie in unbegreiflichen Glaubensfragen, aber Theologen, die verwirrende Aussagen über Gott und die Macht des Bösen in der Welt machen, dass Gott die schrecklichsten Gewalttaten auf unserer Erde absichtlich zulasse, um eines größeren Gutes willen, sollten zur Kenntnis nehmen, dass das Böse auf der Erde sich jedes menschlichen Deutungsversuches entzieht! Dies sei allen selbst ernannten „Propheten“ gesagt.
Was wir aber von der „Guten Nachricht“ wissen: Gott ist kein Rachegeist mit Vergeltungswahn… Gott ist die Liebe, und seine Liebe zu uns erkauft Er sich nicht durch schreckliche Taten des Bösen durch die Menschen an uns Menschen.
Vom großen Theologen Karl Rahner sind mir besonders zwei Sätze in Erinnerung: „Die Unbegreiflichkeit des Leides ist ein Stück der Unbegreiflichkeit Gottes“ und „Glauben heißt, die Unbegreiflichkeit Gottes ein Leben lang aushalten.“ Nach der Unbegreiflichkeit Gottes sollten Menschen nicht schnüffeln: sie war und ist auch von den größten Denkern und Heiligen nicht zu ergründen! Die Vorsehung ist daher für uns kein großes Geheimnis, das wir verstehen könnten, wenn wir es wissen würden, sondern wie richtig geschrieben ist: „Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken und eure Wege sind nicht meine Wege.“ (Jes 55,8). Wenn man das Abendgebet von Johannes XXIII. liest, in dem es heißt: „Herr, die Welt – das ist Deine Sache, ich lege mich schlafen“, so meine ich, hatte der gütige liebende Papst die Aussage Jes 55,8, im Glauben an Ihn gut verstanden.
Willibald Handler

Der Weltkatechismus spricht davon, dass Satans Tun „durch die göttliche Vorsehung zugelassen“ wird, ein „großes Geheimnis“, wie es dort heißt.

Frauenbewegung
Die KFB-Frauen wirken in den Pfarren auf sozialem Gebiet und gemeinschaftsfördernd wirklich segensreich. Aber wohin zieht die Führung? Ich war lange dabei, konnte aber die Richtung, die von oben vorgegeben wurde, schließlich nicht mehr mittragen, etwa die Forderung zur Frauenquote in der Kirche. Sie ist doch kein politischer Verein! Jahrzehntelang quälen Möchtegernpriesterinnen Bischöfe und Papst mit ihrer überzogenen Forderung nach Frauenpriesterweihe, die übrigens schon der selige Papst Johannes Paul II. ein für alle Mal ausgeschlossen hat. Frieden und Einheit in der Katholischen Kirche kann es nur mit dem Papst und unter seiner Führung geben.
Katharina Schwarz, D-84416 Taufkirchen

Geschieden – wieder verheiratet
Ausgehend von dem innerkirchlichen Dauerbrenner vom Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen ist es mir ein Bedürfnis, einen persönlichen Erfahrungsbericht anzuführen. Ich war eine Betroffene, denn ich heiratete meinen geschiedenen Mann im November 1993. Erst nach der Annulierung seiner Erstehe war im Mai 1998 eine kirchliche Trauung möglich. Also lebte ich knapp 5 Jahre in dem oben erwähnten Status. Diese Erfahrungen waren natürlich zum Teil schmerzlich, missen möchte ich sie trotzdem nicht. Für mich hatte ich von Anfang an die innere Gewissheit, dass meine Beziehung zu meinem geliebten Mann vor Gott bestehen konnte. Die Umstände unserer Begegnung hatte ich dermaßen geführt erlebt, dass ich an Gottes Zustimmung zu unserem Miteinander keinerlei Zweifel hegen konnte. Entsprechend meiner Gewissensprägung war mir jedoch auch der Gehorsam gegenüber der von mir innig geliebten Kirche wichtig. Ich erlebte mich nun im Zwiespalt mit meiner nicht so „konservativ“ geprägten Umwelt, angefangen von unserem  Pfarrer, der meine Haltung, nicht zur Kommunion gehen zu wollen, nur schwer verstehen konnte. Er machte kein Hehl daraus, dass mein Mann und ich ihm willkommen sind in seiner Kirche – insbesondere auch an der Kommunionbank. Anfangs folgte ich seiner Einladung, konnte dies im Laufe der Zeit aber mit meinem Gewissen nicht vereinbaren und blieb der Kommunionbank fern.
Aus heutiger Sicht ist mir daraus viel Segen erwachsen. Zum einen wurde mir ein tieferer Zugang zu den vielen anderen Elementen der Eucharistiefeier, von denen ich ja nicht ausgeschlossen war (Vergebungsbitte beim Kyrie, neue Wertschätzung des Wortes Gottes, Darbringung meiner selbst und all meiner Lieben bei der Gabenbereitung…) geschenkt. Zum anderen erlebte ich auch ein besseres Verständnis des Geheimnisses vom „Mystischen Leib Christi“ – auch wenn ich die Substanz des Leibes Christi in Form der Hostie nicht empfangen konnte.
Kurz und gut: Ich durfte mich geistig auch ohne Kommunionempfang sehr auferbaut erleben, sodass ich gar keinen so wesentlichen Unterschied mehr empfand, als mir nach unserer kirchlichen Eheschließung schließlich der offizielle Kommuniongang wieder ermöglicht worden war. Da die Gewissensprägung meines Mannes anders geformt war, bedeutete die unterschiedliche Haltung zum Kommunionempfang für unser eheliches Miteinander eine gewisse Herausforderung. (…)
Ich möchte Mut machen: Meine innere Gewissheit, dass meine Ehe vor Gott bestehen kann, musste 5 Jahre auf die Anerkennung durch die Kirche warten…. Aber wir sind daran nicht zerbrochen. Gott schaffte es auch, aus dieser Situation des Ringens viel Positives erwachsen zu lassen.
Dr. Elisabeth Prattes

Für einander beten
Mit Freude und Dankbarkeit habe ich unter den Gebetsanliegen von VISION 2000 die Bitte und das Anliegen aufgenommen, dass die Leser sich gegenseitig im Gebet tragen mögen und so ein Netz des Gebetes über unsere Länder breiten. Wir leben nicht nur in einer Zeit der politischen, wirtschaftlichen und monetären sondern auch einer geistlichen Krise. Letztere hat auch eine Zunahme der Depressionen, der Süchte und der Krise von Ehe und Familie zur Folge. Wir bedürfen des Gebets füreinander in dieser Zeit in besonderer Weise. Ich bitte Sie deshalb darum, dieses Anliegen als dauerndes Gebetsanliegen an geeigneter Stelle von VISION 2000 aufzunehmen. Ebenso wichtig ist aber auch, und auch darum bitte ich, daß sich möglichst viele Leser daran beteiligen und Ihnen das gelegentlich, wie auch immer, kundtun.
Dazu ein Gedanke von Jean M. Vianney, dem Pfarrer von Ars: „Wenn man das verstreute Stroh auf den Feldern anzündet, brennen nur kleine Flammen. Wenn man es aber zusammenhäuft, wird die Flamme groß und erhebt sich hoch in den Himmel.“
Ergänzend möchte ich eine fast prophetische Passage aus dem Roman Father Eliah von M. D. O’Brien hinzufügen: „Meine größte Sorge ist die verhängnisvolle Tendenz im Westen, für neue Formen des Totalitarismus blind zu sein. Der faschistische Materialismus und der sozialistische Materialismus sind mit Ausnahme Chinas fast tot, aber der atheistische Materialismus in seiner Form des Kapitalismus erweist sich, als ganz genauso destruktiv. Viele Millionen sterben jährlich durch Abtreibung und Euthanasie. Das vergangene Jahrhundert war beherrscht von gewalttätigen materialistischen Ideologien, die eine Zivilisation hinterlassen haben, welcher der Sinn des Lebens völlig abhanden gekommen zu sein scheint. Der Mensch ist ein Geschöpf des Himmels und der Erde, aber er weiß es nicht mehr. Er kennt sich selbst nicht mehr. Er hat verlernt, zu lauschen und zu hören. Die Folge ist, dass wir auf eine globale Krise zusteuern.“
Norbert von Borany, D-09405 Zschopau

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