VISION 20006/2011
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Auf der Suche nach Zukunft

Artikel drucken Christa Meves plädiert für eindeutige Entscheidungen

Wohin? Ja, wohin ist unsere Gesellschaft unterwegs? Eine Frage, die heute vielen Sorge bereitet, da rundherum die Alarmsignale zu leuchten beginnen. Christa Meves beobachtet unsere gesellschaftliche Entwicklung hellwach seit Jahrzehnten. Und ebenso lange warnt sie vor dem, was längst absehbar war. Im ersten Kapitel ihres neuen Buches Wohin? lädt sie den Leser zunächst zu einem Rückblick ein auf ihren langjährigen, meist einsamen Kampf gegen die Entwicklungen, die durch die 68er Revolution eingeleitet worden sind.
Das Spannende an diesem neuen Buch – es ist ihr 122. – ist die umfassende Behandlung wichtiger
Zeitfragen. Ansprechend, klar, leicht lesbar werden Argumentationshilfen geboten, die sich jeweils auf die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse im Bereich der Humanwissenschaften und auf einen soliden christlichen Glauben stützen. Redliche Wissenschaft zeigt ja längst, dass all das, was Glaube und gesunder Menschenverstand uns an Verhaltensweisen nahelegen, sich auch bei der Untersuchung mit wissenschaftlichen Methoden als lebensträchtig erweist.
Meves gelingt es darzustellen, dass die optimale Entfaltung des Menschen dann stattfindet, wenn er die dem Plan Gottes entsprechende Schöpfungsordnung beachtet. Wo dies nicht geschieht, stellen sich Fehlentwicklungen ein. Und so beraubt die mit dem Ruf nach Befreiung angetretene Ideologie die Menschen durch vielfältige Süchte gerade dieser Freiheit.
Das wird vor allem in dem Kapitel deutlich, in dem sie ein engagiertes Plädoyer dafür hält, endlich wieder die Kostbarkeit des Kindes zu entdecken – und damit die Freude der Mutterschaft. Diese müsse aufgewertet und endlich auch gesellschaftlich honoriert werden. Ausführlich weist Meves nach, wie wichtig die Berücksichtigung der „Entwicklungszeitfenster“ für die Entfaltung des Kindes zu einer gesunden Persönlichkeit ist. „Die Hirnforschung erzählt uns mittlerweile, dass die Grundlagen für weitere Bindungen hauptsächlich während der Konstituierung des Gehirns, während der ersten drei Lebensjahre also, gelegt werden und dass die beste Lehrmeisterin der Kinder die leibliche, liebevolle, sich den Urbedürfnissen des Kindes voll ausliefernde Mutter ist. (…) Durch das Gewürz liebevoller Zuwendung (…) entsteht Sprachreichtum. Denn am besten lernt das Kind von dem, den es liebt, wusste bereits Goethe…“
Ebenfalls gute Argumentationshilfen bietet die Autorin im Bereich Sexualität. Die fehlgeleitete Sexualerziehung der letzten Jahrzehnte war ja eine der Hauptfronten, an denen Meves gekämpft hat. So kann man zum Thema Verhütung Relevantes im Buch lesen. Wertvoll sind auch Meves’ Erfahrungen als Jugendpsychotherapeutin. Diese ließen sie ja viel früher als die meisten Anderen erkennen, wie schädlich die heute vorherrschende Ausrichtung ist. „Geschlechtserziehung ohne Vermittlung einer Sexualethik ist nicht nur fragwürdig, sondern des Menschen einfach unwürdig“, hält sie fest.
In den einzelnen Kapiteln des Buches weist Meves zukunftsträchtige Auswege aus den heutigen Sackgassen. In ihnen kommen weitere wichtige Themen zur Sprache: Der Neid zwischen Geschwistern, die zentrale Bedeutung der Familie, die Frage nach der Bedeutung der Autorität, die Bedeutung des Zölibats…
Das letzte Kapitel widmet sich dem interessanten Thema „Die neue Frau“. Darin entfaltet sie – anhand von interessanten Bildern einer 16-jährigen Patientin – die schwerwiegenden Folgen des heutigen Leitbilds der Frau: sexy, topfit, schlank, akademisch gebildet, beruflich erfolgreich, den Haushalt, die Kinder selbstverständlich in Schuss – „alles unter Kontrolle!“ Welche Überforderung! Dem stellt Meves eine Vision vom „Rettungsauftrag der zu neuer Natürlichkeit erwachten jungen Frauen“.
Wir haben dieses Buch schon bei mehreren Gelegenheiten zitiert und weiterempfohlen. Wir möchten es auch Ihnen, liebe Leser, ans Herz legen.

Alexa & Christof Gaspari
Wohin? Auf der Suche nach Zukunft. Von Christa Meves. Gerhard Hess-Verlag 2011, 225 Seiten, 15,40 Euro. Siehe auch den Buchauszug im Artikel "Eine christliche Kulturrevolution" in dieser Ausgabe Nr. 2/2006

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