Vergangenen Sonntag ist Mutter Teresa in Rom heiliggesprochen worden. Was für eine Frau! Weltweit hat ihr Wirken Spuren hinterlassen, ist Christus durch sie und ihre Schwestern unzähligen Menschen begegnet. So hat sie auch bei einer wichtigen Entscheidung in unserer Familie um Gottes Segen für uns gebetet. In ihrer Gegenwart fühlte man instinktiv: Vor dir steht ein vom Heiligen Geist erfüllter Mensch.
Es fehlt der Platz, hier ihr Wirken zu würdigen. Daher beschränke ich mich darauf zu erzählen, dass Mutter Teresa auch an der Wiege von VISION2000 gestanden ist. Wie viele von Ihnen, liebe Leser, wissen, ist die Zeitschrift ein Kind des 12. Internationalen Familienkongresses. Damals erschien ihre erste Ausgabe, also vor 28 Jahren!
Mutter Teresa war die Schirmherrin dieses Kongresses, der in ähnlicher Form schon in mehreren Ländern stattgefunden hatte. 1988 sollte nun auch in Wien einer über die Bühne gehen. In der Vorbereitungszeit kam Mutter Teresa, um den Veranstaltern – alles unerfahrene, aber sehr motivierte Laien – zu ermutigen.
Ich schlage die zweite Seite der ersten Ausgabe von VISION
2000 auf und lese, was sie uns, die wir damals den Kongress vorbereiteten, ans Herz gelegt hat:
„Was ihr miteinander zu tun begonnen habt, ist etwas Heiliges. Ihr müsst es mit einem reinen Herzen tun. Betet für dieses Anliegen und betet miteinander. Bevor ihr überhaupt etwas tut, verbringt mindestens eine Stunde vor dem Allerheiligsten. Dann erst sollt ihr wichtige Entscheidungen treffen. Kommt zusammen und betet! Fangt niemals dieses wunderbare, schöne Werk ohne Kontakt zu Jesus Christus an.
Wenn ihr auf das Kreuz blickt, werdet ihr erkennen, wie sehr Er uns geliebt hat – damals vor Jahrhunderten. Und wenn wir auf den Tabernakel schauen, so sehen wir, wie sehr Er uns jetzt liebt. Deswegen ist die Eucharistie die Kraft und die Freude sich verschenkender Liebe. Ich wünsche mir, dass ihr Jesus im heiligen Sakrament zum eigentlichen Grund des Bestehens Eurer Gruppe macht. Dann werdet ihr auch mit Überzeugung sprechen können, nicht nur mit eurem Hirn, sondern von eurem Herzen her.“
Ich reiche Ihnen, liebe Leser, diese Worte voll Freude weiter. Sie sind eigentlich das Programm für jeden christlichen Alltag: Vor jeder wichtigen Handlung beten – am besten miteinander und vor dem Allerheiligsten –, sich von der Liebe Christi erfüllen lassen, um Seine Liebe in die Welt zu tragen, nicht nur dozierend, sondern aus vollem Herzen.
Wir haben uns seither – ganz sicher nicht ausreichend, aber stets aufs Neue – bemüht, die Zeitschrift in dieser Haltung zu gestalten. Übrigens, Mutter Teresas Unterschrift auf einem Heft der ersten Ausgabe, das wir sorgsam hüten, erinnert uns daran.
Heilige Mutter Teresa, bitte für uns und jeden unserer Leser!
