VISION 20005/2016
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Auf dem Heimweg

Artikel drucken (Maria Loley †)

Ich bin nie im Stich gelassen – das ist die Hoffnung, die mich trägt. Sie vermittelt mir einen tiefen Frieden und die Erfahrung einer Geborgenheit, die im Grunde genommen durch nichts wirklich infrage gestellt werden kann.
Was bedeutet dies nun aber für meine jetzige Situation, wo ich mich schließlich eindeutig in meiner letzten Lebensphase befinde? Klarerweise ist mir bewusst, dass mein Tod nicht allzu ferne ist. Das irdische Überleben kann also nicht der ausschlaggebende Maßstab für das Geborgensein in Gott sein.
Jetzt bekommt die Gewißheit, von Ihm gehalten zu sein, eine neue Dimension. Sie bereitet mich für das Heimgehen zu Gott vor: Über dem Dunkel des Todes breitet sich in mir immer stärker ein Licht aus. Und so gehe ich nicht etwa einem Absinken ins Nichts entgegen, sondern in mir wächst sehr stark das Bewußtsein, daß ich dabei bin heimzugehen.
Eine Schriftstelle aus den Abschiedsreden kommt mir dabei häufig ins Gedächtnis. Jesus sagt da, dass Er zum Vater geht, um uns dort eine Wohnung zu bereiten. Und dann „komme ich wieder und werde euch zu mir holen, damit auch ihr dort seid, wo ich bin“. (Joh 14,3)
Diese Verheißung bereitet mir eine unwahrscheinlich große Freude – dort zu sein, wo Jesus ist! Von diesem Wort geht die Gewißheit einer unermeßlichen Freude aus. Sie strahlt zusammen mit der weiteren Gewissheit, nicht im Stich gelassen zu sein, in mein diesseitiges Leben herein. Damit wird dieses Heimgehen eine Erfahrung des alltäglichen Lebens. Ich gehe ständig auf den Herrn zu.

Maria Loley ist am 4.2.16 gestorben. Der Text ist ein Auszug aus einem Artikel, den wir in der Ausgabe 1/08 von VISION2000 veröffentlicht haben.

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