VISION 20005/2021
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Ein unermüdlicher Kämpfer für das Leben

Artikel drucken Nachruf auf Alfons Adam, einem Freund von Vision2000 (Felix Mayrhofer)

Schon bei den Vorbereitungen des Familienkongresses 1988, der Geburtsstunde von Vision2000, war Alfons Adam, der unermüdliche Lebensschützer und Kämpfer für die Familie, dabei. Auch er hat damals zum Erfolg dieser Veranstaltung beigetragen.


1984 hatte er als Gründer von „Pro Vita“ den Kampf für das Leben aufgenommen, einen Kampf, der ihn und seine Mitstreiter viel Kraft gekostet, ihm viel Erfolg, aber auch Anfeindungen und Niederlagen eingetragen hat. Ihm ist zu verdanken, dass viele in anderen westlichen Ländern als fortschrittlich gefeierte Maßnahmen gegen das Leben und die Familie in Österreich nicht eingeführt wurden.
Adam hat dadurch das Leben vieler Ungeborener gerettet. Er tat dies als Katholik, ja er sah sich geradezu dazu gezwungen trotz aller Widerstände, Hindernisse und Schwierigkeiten. Er war wachsam, wenn es um die Bedrohung des Lebens ging. Mit scharfem Blick für die gesellschaftliche Entwicklung ortete er Einschränkungen des Rechtes auf Leben. In letzter Zeit waren dies auch die Einschränkung der Meinungsfreiheit sowie die Zwangsmaßnahmen in der Bekämpfung von Corona.
Alfons ist „mit oder an“ Corona gestorben. Er hat die Gefährlichkeit dieser Krankheit nicht geleugnet, wusste von vielen Opfern und hat mir gegenüber nicht ausgeschlossen, dass auch er daran sterben könne. In „Pro Vita“1/2021 schreibt er allerdings dazu: „Die Maßnahmen sind nicht nur überzogen, sie sind sinnlos und verbrecherisch und werden auch mit verbrecherischen Methoden durchgesetzt.“
Das Requiem für Alfons Adam in der Pfarrkirche Stössing NÖ hielt der emeritierte Familienbischof Klaus Küng. In seiner Predigt wies er auf das katholische Wesen des Wirkens des Verstorbenen hin. Seine Exzellenz stellte damit klar, was viele kirchliche Stellen – auch Priester – in Zweifel gezogen hatten: Der Verstorbene hatte sein Wirken in den Dienst der Kirche gestellt.
Gerne zitiere ich aus dem Nachruf von Johann Wilde, der 42 Jahre einer der vielen Mitstreiter war: „Als um 3 Uhr früh des 3. Mai 2021 der Herr über Leben und Tod Dich aus dieser Welt zu sich gerufen hat, waren wir zutiefst erschüttert. (…) Unzählige Menschen haben Dich gekannt als unermüdlichen Streiter für das Leben der ungeborenen Kinder. Unzählige ungeborene Kinder verdanken Deinem Einsatz ihr Leben!
Als ich vor 42 Jahren zusammen mit meiner Frau und einigen Gleichgesinnten auf dem Graben in Wien neben der Pestsäule unsere allererste Anti-Fristenlösungs-Kundgebung veranstaltet hatte, erhielt ich tagsdarauf einen Anwaltsbrief. Diesen mit zitternden Händen öffnend erwartete ich eine Klagsdrohung; jedoch da stand schwarz auf weiß zu lesen:
"Aus dem Fenster meiner Anwaltskanzlei im 4. Stock konnte ich Ihre gestrige Kundgebung mit Genugtuung mitverfolgen. Schauen Sie doch bitte in den nächsten Tagen zu einem Gespräch in meiner Kanzlei vorbei." So hat unser gemeinsamer Weg in Sachen Lebensschutz begonnen. (…)
Natürlich erfuhren wir von Anfang an eiskalte Ablehnung, Widerstand - u.a. von Seiten, von denen wir es nicht erwarteten. Natürlich hatten wir selbst auch Meinungsverschiedenheiten. Du konntest andere zwar sehr gut überzeugen, aber selbst nur schwer überzeugt werden.
Wir hatten heftig miteinander gestritten – bis zur Entzweiung –, um uns nachher – das gemeinsame Ziel im Visier – wieder zu versöhnen und weiter zusammenzuarbeiten. (…)
Bald schon hast Du erkannt, dass die Meinungsfreiheit in unserem Land zunehmend bedroht und eingeschränkt wird, dass dem Islam zu viel Raum gegeben wird und dass nichts, rein gar nichts gegen den Niedergang und den Zusammenbruch der Katholischen Kirche geschieht.
So hast du auch an diesen Fronten einen Kräfte verzehrenden Kampf aufgenommen. (…) Wir danken Dir für deinen beispielhaften Einsatz auf vielen Ebenen unseres gesellschaftlichen Lebens und für dein ebenso vorbildliches freimütiges öffentliches Bekenntnis zu unserem katholischen Glauben. Dein inniges Vertrauen auf die Hilfe der Mutter Gottes Maria dürfte wohl all die Jahre der Motor deines Handelns gewesen sein!
Dein Heimgang ist für uns ein schwerer Verlust. Du hinterlässt eine Lücke, die lange, lange nicht zu schließen sein wird ...“ Diese Lücke spürt auch die große Familie mit sieben Kindern, Enkeln und Urenkeln, sowie seine Geschwister.

Die Provita-Hefte sind auch heute noch lesenswert und werden es bleiben. Die Hefte der letzten Jahre sind auf der Homepage abrufbar: https://provita.at/pro-vita-hefte.html „Pro Vita“ wird es ohne Alfons schwer haben, den Kampf weiterzuführen, ihn aber nicht aufgeben. Als Rechnungsprüfer von „Pro Vita“ lädt der Autor jene ein, die finanziell einen Beitrag leisten wollen, auf die Kontonummer: AT35 6000 0000 0752 0222 zu spenden.


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