VISION 20005/2019
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Einleitung

Artikel drucken (Christof Gaspari)

Finden Sie nicht auch, liebe Leser, dass es in unseren Tagen immer schwieriger wird, sich zu orientieren, sich ein halbwegs klares Bild von wichtigen Entwicklungen zu machen? Das ist vor allem auf die zunehmend gleichförmige Berichterstattung der großen Medien zurückzuführen, die es jedenfalls meiner Beobachtung nach im deutschen Sprachraum gibt. Die  Grundtendenz: links-grün-liberal. Andere Positionen werden laufend verdächtig gemacht: erzkonservativ, islamophob und selbstverständlich homophob, sowie rechtsradikal und populistisch sind beliebte Punzierungen in Nachrichten oder Leitartikeln für alles, was nicht ins Konzept passt.   
 Es ist erstaunlich, wie uniform die Informationslieferanten der großen Medien immer weniger zu einem gemeinsamen Lernprozess beitragen, sondern um jeden Preis ihre Weltsicht verbreiten wollen. Ehrlich gesagt: Ich konsumiere all das immer weniger. Wenn es um die relevanten Fragen geht, schaue ich mich lieber im Internet um. Da werden auf vielen wichtigen Web-Seiten höchst interessante Themen behandelt und nicht aus der Einheitssicht beleuchtet.
Allerdings macht sich da – vor allem in den Foren, in denen dann zu Artikeln Stellung bezogen wird – vielfach ein problematischer, manchmal sogar erschreckender Umgangston breit.
Auch wenn es um Fragen des Glaubens und der Kirche geht, wird man mit beiden Beobachtungen konfrontiert: der offiziellen Einfärbung in links-grün-liberal und einer Verhärtung der Kritik an diesem Phänomen.
In diesem Umfeld ist es schwierig, den Kurs zu halten. Wir versuchen es mit Vision2000, so gut es eben geht und bleiben dabei, Personen nicht zu kritisieren, uns aber wohl mit Positionen und Aussagen kritisch auseinanderzusetzen.
Wonach wir uns da orientieren? Nach dem Katechismus der Katholischen Kirche. Er fasst zusammen, was die Kirche zu den wesentlichen Fragen des Glaubens und der Moral ins heutige Gespräch einzubringen hat.
Wir sind also ein konservatives Medium, konservativ in dem Sinn, wie es Papst Johannes Paul II. einmal sinngemäß formuliert hat: Konservativ zu sein, bedeutet nicht festzuhalten, an allem, was einmal war, sondern zu leben aus dem, was immer gilt. In diesem Zusammenhang wollen wir Sie, liebe Leser, auch auf eine Bemerkung von Kardinal Walter Brandmüller (S. 27) aufmerksam machen. Er sagt, in der Kirche könne es keine Umbrüche geben, sondern nur eine immer mehr vertiefte Sicht auf die Wahrheit.
Auch die Menschen unserer Tage hungern nach dieser Wahrheit, selbst wenn sie sich dessen nicht bewusst sind. Diesen Hunger zu wecken, ist unsere Aufgabe als Christen, indem wir erfüllt an der Hand Jesu leben. Der Schwerpunkt dieser Ausgabe mit dem Thema Mission will jeden von uns ermutigen, sich in seinem Umfeld dafür einzusetzen, dass die Neuevangelisierung, zu der die Päpste immer wieder aufgerufen haben vorankommt.

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