Gewalt in der Familie, Ehebruch, Unterdrückung. Das war es, was Fatimas Leben geprägt hatte bis zu dem Tag, an dem sie „Jesus gesehen hat“ – im Traum. Nach einem endlosen Leidensweg gibt sie Zeugnis von ihrer Befreiung.
Seit ihrer Kindheit wird sie von einer Frage geplagt: „Ist mir Gott böse?“ Schon im frühen Alter Opfer eines Missbrauchs hat sie den Gott des Islams als einen Vater, der züchtigt, vor Augen. „Ich dachte, ich sei verflucht!“ Mit 17 rebelliert sie, verlässt das elterliche Heim. Unterwegs nach Nirgendwo. Sie irrt durch die Straßen von Paris, wo ihr ein katholischer Senegalese über den Weg läuft. „Er erzählte mir von seinem Gott. Ich war ja auf der Suche…“ Sein Bruder ist besorgt: „Schluss damit! Du bist als Muslimin geboren.“
Fatima bringt ein Kind des Senegalesen zur Welt, ein Mädchen. Sie heiratet, aber der Vater des Kindes stirbt nur wenige Tage nach dem Fest. Was für eine Tragödie!
Dann lernt Fatima einen Franzosen kennen, einen Materialisten, atheistisch. Dieser allerdings bekehrt sich bald zu einer radikalen Spielart des Islam. Sie heiraten nach islamischem Recht, nicht jedoch zivilrechtlich. Drei Kinder gehen aus dieser unseligen Verbindung hervor. „Da habe ich einen extrem harten Islam kennengelernt. Mein Mann zwang mich, das Kopftuch zu tragen. Er fing an, mich zu schlagen. Sein Bruder hat mich vergewaltigt…“ Zehn Jahre dauert der Horror. (…)
Fatima ist ratlos. Nach der Scheidung alleinstehend übersiedelt sie mit ihren Kindern in einen Vorort, der von Islamisten beherrscht wird. „Ich konnte nicht mehr beten. Den Schleier hatte ich abgelegt.“ Und dann noch ein Tiefschlag: „Auf Facebook entdecke ich, dass meine Tochter lesbisch ist… Ich bin wie vom Blitz getroffen.“
Wieder sucht Fatima Rat bei einem Imam: „Du musst sie verstoßen. Der Teufel hat bei dir Einzug gehalten!“ Jetzt ist sie wirklich am Boden zerstört. Und da lernt sie Daniel, einen ebenfalls vom Leben schwer gezeichneten Menschen, via Internet kennen. Wider jedes Erwarten empfiehlt er ihr, Jesus kennenzulernen, um mit ihren Problemen fertig zu werden. Er führt ihr das Video eines Muslim vor, der katholisch geworden war.
Fatima ist tief berührt: „Am Abend habe ich mich daheim auf meinen Gebetsteppich gekniet und versucht, mich nach Mekka hin zu orientieren. Aber nein, das war ja jetzt nicht mehr nötig! Tränenüberströmt verbrachte ich den Großteil der Nacht im Gebet. Dann bin ich eingeschlafen – und Jesus ist mir im Traum erschienen. Ich sah einen strahlenden Mann – in der Ferne. Er rief mich und streckte mir die Hand entgegen. Da waren auch meine Eltern. Ich wandte mich an meinen Vater: ,Aber Papa, ich bin doch Muslimin…’ – ,Folge diesem Mann. Er ist der Weg, die Wahrheit, und das Leben.’ Jesu Hand zu berühren – ein unvergessliches Erlebnis! Als ich aufwachte, spürte ich: Ich war vollkommen befreit. Jesus hatte all das Übel in meinem Inneren von mir genommen. Ich war nun Christin – und wollte allen davon erzählen!“ Daniel vermittelt ihr den Kontakt zu einem Priester. Der Erfolg ist umwerfend. So gut, dass Fatima und Daniel von da an alle zwei Jahre zu Schweige-Exerzitien in das Foyer de Charité nach Châteauneuf de Galaure fahren, zu Marthe Robin. „Ich habe wirklich die Gegenwart Jesu erfahren – und die Liebe Gottes. Es war wunderbar!“
Fatimas Leben hat sich geändert… „Am 21 Juni bin ich getauft worden. Daniel und ich wollen nun sakramental heiraten. Da wir aber beide eine schlimme Vergangenheit haben, gehen wir es behutsam an… Wir wollen ja eine ernsthafte Verbindung eingehen.“
Auszug aus Famille Chrétienne v. 23.9.14