VISION 20002/2015
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Die Muslime und wir

Artikel drucken (Christof Gaspari)

Soeben komme ich vom Besuch bei einer muslimischen Flüchtlingsfamilie zurück – wie immer tief beeindruckt von ihrer Herzlichkeit und ihrem liebevollen Umgang untereinander. In diesem Zusammenhang macht mich die Art , wie Sie sich in Ihrer Zeitung manchmal auf den Islam und damit auch auf die Muslime „einschießen“, etwas traurig und nachdenklich. Natürlich sind in dem Zusammenhang Naivität und Realitätsferne schlechte Ratgeber. Aber was uns wirklich beschäftigen sollte, ist nicht eine diffuse Angst vor einer Islamisierung des Abendlandes, sondern das Anliegen einer Rechristianisierung desselben. Wen wir für Christus gewinnen möchten, müssen wir zuerst kennen und achten lernen,“ so schreibt uns Frau Maria Loe.
Ich bringe diesen Brief nicht auf der Leserbrief-Seite, weil ich ein paar Worte zu diesen Gedanken, die ich für wertvoll halte, anmerken möchte:  Nicht die Furcht vor einer Islamisierung sollte unseren Umgang mit den zugewanderten Muslimen prägen, sondern der Wunsch, sie für Christus zu gewinnen. Das stimmt, und es bedeutet vor allem, liebevoll auf diese Mitbürger zuzugehen.  
Nun ist Kritik am Islam jedoch nicht schon Ablehnung der Muslime, so wie Kritik an Abtreibung oder Scheidung nicht auch Ablehnung der Betroffenen bedeutet. Beides auseinanderzuhalten, ist zweifellos schwierig. Als  Christen sollten wir uns darin einüben.  
Aus Begegnungen mit Muslimen, die zum Glauben an Christus gefunden haben, weiß ich, welche Befreiung das für sie bedeutet. Der falsch verstandene Dialog der Religionen verleitet heute jedoch dazu, die Schattenseiten des Islam – nicht nur, was Gewalt anbelangt – auszublenden. Wenn wir also kritisch zum Islam Stellung nehmen, so tun wir das, um dem üblichen Gerede, Islam sei – recht gesehen – unproblematisch, etwas entgegenzuhalten und um zu zeigen,  wie wichtig es ist, Muslime für Jesus zu gewinnen.



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