VISION 20004/2015
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Einleitung

Artikel drucken (Christof Gaspari)

Unlängst waren wir zu einer Diplomverleihung eingeladen. Jungen Frauen, etwa 20 Jahre alt, wurde ihre Berufseignung für die Altenpflege bestätigt. Zwar war von den Gesichtern eine gewisse Aufregung abzulesen, aber die wenigsten strahlten wirkliche Freude und Zufriedenheit darüber aus, einen wichtigen Schritt im Leben gemacht zu haben. Und das in einem Alter, in dem man sich doch eigentlich viel vom Leben erhofft!
Ist das nicht erstaunlich? Wird damit nicht ein weit verbreitetes Phänomen unserer Zeit erkennbar, nämlich die mangelnde Freude am Leben? Finden wir das Leben heute überhaupt noch schön?
Man merkt es ja auch in vielen Gesprächen, die sich so ergeben: Kaum wechselt man mit jemandem mehr Worte als die üblichen Höflichkeitsflos­keln, bekommt man mit größter Wahrscheinlichkeit einen längeren Bericht über Probleme, Schwierigkeiten, Sorgen, einen kürzlich erlebten Ärger, eine Krankheit zu hören. Ist das nicht mehr als verwunderlich in einer Zeit, in der wir auf Jahrzehnte angestrengter Be­mühungen zurückblicken, das Leben zu erleichtern, zu verlängern, mit mehr materiellem Wohlstand, mehr Wahlmöglichkeiten auszustatten?
Diese Anfrage ist besonders auch an uns Christen gerichtet.  Wenn ich mich so umsehe, habe ich den Eindruck, dass wir uns in dieser Hinsicht nicht allzu sehr von unserer Umgebung unterscheiden. Dabei sollten wir eigentlich aus der Menge herausstechen, können wir doch darauf vertrauen, dass unser Name in Gottes Hand eingeschrieben steht, dass Er alle unsere Wege begleitet und zum Guten lenkt, dass wir trotz aller Hindernisse, die selbstverständlich auch auf unserem Weg nicht fehlen, eine herrliche Zukunft vor uns haben. Ja, wir haben ein wunderbares Leben! Das in Erinnerung zu rufen, ist das Anliegen des folgenden Schwerpunkts.

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