VISION 20004/2015
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Niederlands Kirche
vor dem Aus
Kardinal Willem Eijk, der Erzbischof von Utrecht und Vorsitzender der niederländischen Bischofskonferenz, hat in seinem Hirtenbrief zur Fastenzeit angekündigt, etwa 1.000 katholische Kirchen schließen zu müssen. Damit stehen etwa zwei Drittel aller katholischen Kirchen in den Niederlanden vor dem Zusperren. Das sei notwendig geworden, weil in vielen Pfarren die Zahl der Gläubigen so niedrig sei, dass der Pfarrbetrieb nicht mehr möglich sei, begründete Eijk die Maßnahmen. Gleichzeitig forderte der Erzbischof die Gläubigen auf, angesichts des Verschwindens der Kirche nicht zu verbittern. Dies sei das Resultat von „Fehlern der lokalen Kirche nach dem (2. Vatikanischen) Konzil und des Verzichts auf Evangelisation“ heißt es im Bericht von Radio Vatikan weiter. In einem Interview mit Radio Vatikan räumte Erzbischof Eijk bereits 2013 ein, dass die Zahl der praktizierenden Katholiken sehr schnell abnehme. In den 1950er Jahren seien noch 90% der Katholiken sonntags zur heiligen Messe gekommen, heute seien es nur mehr 5% oder etwa 200.000 Personen. Der Kardinal führte den dramatischen Rückgang damals auf den „radikalen Individualismus“ zurück, der sich in den Niederlanden ausbreitete. Mit dem sogenannten „Holländischen Katechismus“ hatte sich die Kirche in den Niederlanden 1966 an die Spitze einer liberal-progressistischen Strömung gesetzt, die sich nach dem Zweiten Vatikanum in vielen westlichen Ländern schnell ausbreitete.
Kath.net v. 20.4.15
Deutschland scheint ein ähnliches Schicksal zu drohen:

Deutschlands Priester beten wenig
54% der Priester in Deutschland gehen jährlich nur einmal oder seltener zur Beichte. Das Gleiche gilt für 70% der ständigen Diakone, 88% der Gemeindereferenten und 91% der Pastoralassistenten. Das ergab eine Studie der Forschungsgruppe Seelsorgestudie (…). Im Themenbereich „Persönliche Spiritualität“ wurde neben der Häufigkeit der Beichte auch das persönliche Gebet untersucht. Darunter fallen nicht die Gebete, die eng mit dem Seelsorgeberuf verbunden sind, wie das Stundengebet und die Feier der heiligen Messe. Nur 58% der Priester beten ein oder mehrmals täglich ein persönliches Gebet. Unter den Pastoralassistenten sind es nur 56%. Am häufigsten nehmen sich die ständigen Diakone Zeit für das tägliche Gebet. Unter ihnen gaben 66% an, ein oder mehrmals täglich zu beten. Die Seelsorgestudie wurde in den Jahren 2012 bis 2014 durchgeführt. Etwa 8.600 Seelsorger nahmen daran teil, darunter waren circa 4.200 Priester.
Kath.net v. 6.5.15
Ohne Gebet kann das Wort Gottes nicht machtvoll verkündet werden. Kein Wunder, dass in Deutschland der Messbesuch seit dem Jahr 2000 um 40% gesunken ist. Und wäh­rend die Kirche schwächelt, agieren die Logen erfolgreich:

Die Macht der
Freimaurer
Serge Abad-Gallardo, Autor von J’ai frappé à la porte du temple, Ex-Großmeister der Loge „Droit Humain“ und zum Katholizismus bekehrt in einem Interview für aleteia (v. 5.5.15):
„In Frankreich sind seit 2012 viele Minister Freimaurer. Und die Großmeister des „Grand Orient“, von „Droit Humain“ oder der „Grande Loge“ wollen die Gesellschaft verändern. Gesetze wie jene über die Abtreibung, die Euthanasie oder die Homo-„Ehe“ sind freimaurerisches Gedankengut. Ein Großmeister der „Grande Loge de France, Pierre Simon, hat bestätigt, dass alle diese Gesetze vor ihrer Beschließung durch die Abgeordneten in den Logen vorgedacht und ausgearbeitet worden waren. (…) Das Freimaurertum glaubt an die „Utopie“ oder anders ausgedrückt, dass der Mensch alles tun kann und soll, wozu ein Mensch fähig ist. Da gibt es keine von einem göttlichen Naturrecht ausgehenden Grenzen; die Moral wird vom Gesellschaftsvertrag bestimmt. Somit gibt es nur den Hedonismus als Lebensmodell: Glück und Vergnügen sind das einzige Ziel, ewiges Heil existiert nicht, man muss das Leben genießen. Die Freimaurerei verschwört sich gegen jede Denk­richtung, die nicht mir ihrer über­einstimmt.“
www.aleteia.org
Auf diesem geistigen Hintergrund fallen dann auch skandalöse Gerichtsentscheide:

Ernährung darf
eingestellt werden
Die künstliche Ernährung des französischen Koma-Patienten Vincent Lambert darf abgebrochen werden. Der Europäische Menschenrechtsgerichtshof bestätigte damit am Freitag in Straßburg die Entscheidung der französischen Gerichte zur passiven Sterbehilfe. (…) Das Gericht habe die ärztlichen Gutachten, die Historie des Falls und die Entscheidung des Verwaltungsgerichts geprüft und dabei keinen Verstoß gegen die Menschenrechtskonvention – unter anderem das Recht auf Leben – festgestellt. Da es unter den Mitgliedstaaten keinen Konsens über lebenserhaltende Maßnahmen am Lebensende gebe, liege die Entscheidung im Ermessensspielraum des jeweiligen Staates. Die Straßburger Richter stellten fest, Lambert werde durch das Urteil des französischen Gerichts nicht seiner Rechte beraubt.
Die Tagespost v. 6.6.15
Und so ist es tatsächlich um Vincent Lambert bestellt:

Wie stellt sich der Zustand des medial bekanntesten Patienten Frankreichs tatsächlich dar? Er wird technisch als im Wachkoma bezeichnet. In der Medizin gebraucht man diesen Begriff, um einen Zustand zu bezeichnen, in dem ein Mensch fühlt und Gefühle empfindet, sich aber nicht auszudrücken vermag. Er unterscheidet sich von einem rein „vegetativen“. „Vincent öffnet tagsüber die Augen und schließt sie in der Nacht,“ beschreibt Jean-Marie Le Méné (Präsident der Fondation Jérôme Lejeune), „er reagiert auf bestimmte Reize, lächelt und weint …“
L’Homme Nouveau v. 23.5.15  
Fazit: Laut Höchstgericht darf also ein Mensch, der denken, fühlen, sehen, sich aber nicht ausdrücken kann und keineswegs dem Tode nahe ist, zum grausamen Verhungern und Verdursten verurteilt werden. So die Menschenrechtslage anno 2015.

Jetzt machen wir selbst den Menschen
Erstmals haben Wissenschaftler die menschliche Keimbahn angetastet (Liang et al., 2015). Frisch gezeugte Embryos wurden in einem Labor genetisch verändert. Das chinesische Forscherteam um Puping Liang hat seine Ergebnisse jetzt bekannt gegeben, von bevorstehenden Veröffentlichungen weiterer Teams in China und an der amerikanischen Ostküste mit ähnlichen Experimenten ist die Rede. Genetische Eingriffe, die in allen folgenden Generationen weitergegeben würden, weil sie auch Eizellen und Spermien erfassen, galten als Tabu. Das war einmal. (…)
Es gibt niemanden, der uns vorschreibt, die Keimbahn wie ein Heiligtum zu behandeln. Aber sie ist etwas Besonderes. Wenn aus dem befruchteten Ei der Embryo entsteht, bilden sich rasch jene Zellen, die später die Eier und die Samen des Menschen hervorbringen. Sie sind die Keimbahn, die Glieder einer nie unterbrochenen Kette, die sich seit Millionen Jahren durch die Generationen zieht. Sie verbindet uns direkt mit dem Beginn des Lebens. Müssen wir also Hochachtung zeigen vor der Milliarden umfassenden Tradition unserer Erbanlagen? Eher nicht. Tatsächlich wissen wir inzwischen, dass unsere Keimbahn in Wahrheit bloß ein Spielball der Evolution ist. (…) Ist es da wirklich so vermessen, in diesem Spiel mitzumischen? (…) Mit den neuen Genomwerkzeugen haben wir eine faszinierende Macht erworben. Crispr & Co ist ein Synonym für die Emanzipation des Menschen von der Natur. Technologie hat Augenhöhe mit der Evolution erreicht. Für sein weiteres Schicksal ist der Mensch nun allein verantwortlich.
Die Zeit online v. 23.4.15
Wir stehen an der Schwelle zur gezielten Neukonstruktion des Menschen. Ein fundamentaler Tabubruch, aber nicht für jene, die den Menschen als zu optimierendes Produkt der Evolution und nicht als kostbares Geschöpf Gottes ansehen.

Kunst & Scharlatanerie
Seit die Kunst nicht mehr die Nahrung der Besten ist, kann der Künstler seine Talente für alle Wandlungen und Launen seiner Phantasie verwenden. Alle Wege stehen einem intellektuellen Scharlatanismus offen. Das Volk findet in der Kunst weder Trost noch Erhebung. Aber die Raffinierten, die Reichen, die Nichts­tuer und die Effekthascher suchen in ihr Neuheit, Seltsamkeit, Originalität, Verstiegenheit und Anstößigkeit. Seit dem Kubismus, ja schon früher, habe ich selbst alle diese Kritiker mit zahllosen Scherzen zufriedengestellt, die mir einfielen und die sie um so mehr bewunderten, je weniger sie ihnen verständlich waren.
Durch diese Spielereien, diese Rätsel und Arabesken habe ich mich schnell berühmt gemacht. Und der Ruhm bedeutet für den Künstler: Verkauf, Vermögen, Reichtum. Ich bin heute nicht nur berühmt, sondern auch reich. Wenn ich aber allein mit mir bin, kann ich mich nicht als Künstler betrachten im großen Sinne des Wortes. Große Maler waren Giotto, Tizian, Rembrandt und Goya. Ich bin nur ein Spaßmacher, der seine Zeit verstanden hat und alles, was er konnte, herausgeholt hat aus der Dummheit, der Lüsternheit und Eitelkeit seiner Zeitgenossen.“
Pablo Picasso

Aus: Künstlerisches Testament aus Libro Nero von Giovanni Papini zitiert in www.feuerbringer-magazin.de/2012/01/21
Uff: Was sich der Laie heimlich denkt, wenn er vor einem modernen Kunstwerk steht, wird hier von einem der Stars der Moderne cool ausgeplaudert.

Wegen „Homophobie“ entlassen
Eine Psychologin in der Rolle einer Briefkastentante einer ostwestfälischen Regionalzeitung rät einem Vater, seine kleinen Töchter nicht zu einer „Hochzeit” seines homosexuellen Bruders mitzunehmen. Der Vater legt seine Sorgen dar, dass die Kinder dadurch seelischen Schaden leiden könnten und die Ratgeberin stimmt ihm darin zu. Folge dieser Veröffentlichung ist zunächst für Zeitung und letztendlich auch für die betroffene Psychologin ein enormer Shitstorm. Am Ende distanziert sich die Zeitung unter dem öffentlich gegen sie erhobenen Vorwurf der Homophobie von der Mitarbeiterin und erklärt, diese werde künftig für die Zeitung nicht mehr schreiben.
Kath.net v.  22.5.15
Einer winzigen Minderheit ist es gelungen, der Allgemeinheit die Sichtweise aufzuzwingen, homosexuelle Prak­tiken seien das Normalste der Welt. Das geht so weit, dass jenen, die diesem Lebensstil entkommen möchten, die Möglichkeit dazu genommen werden soll:

Therapie von Homosexuellen verbieten
Der amerikanische Präsident Barack Obama stemmt sich gegen die umstrittene Umerziehungstherapie für Homosexuelle. Obama unterstütze Bestrebungen, ein Gesetz gegen die sogenannte Konversionstherapie zu erlassen, schreibt seine Beraterin Valerie Jarrett auf der Webseite des Weißen Hauses. Aktivisten hatten eine entsprechende Petition dort eingestellt. „Als Teil unseres Einsatzes zum Schutz der Jugend Amerikas unterstützt diese Regierung Anstrengungen, den Einsatz von Konversionstherapien bei Minderjährigen zu verbieten“, schrieb Jarrett in einer offiziellen Reaktion des Weißen Hauses.
In den Bundesstaaten Kalifornien und New Jersey sind solche höchst umstrittenen Behandlungen für Minderjährige bereits verboten. Eine Reihe von Verbänden aus Medizinern und Psychologen haben sich in den Vereinigten Staaten bereits gegen die Therapie zur „Konvertierung“ von Schwulen ausgesprochen.
FAZ-online v. 9.4.15
Politik, Wissenschaft und Medien sind entscheidend an der Verbreitung des Gedankenguts beteiligt. Und diese Werbung hat Erfolg: denn erstmals hat das Volk – im einst katholischen Irland! – für die Homo-„Ehe“ gestimmt.

Irland stimmt für
Homo-„Ehe“
Irland ist das erste Land der Welt, das die Homo-Ehe per Volksabstimmung einführt: Am Freitag haben mehr als 62% der Wähler für die entsprechende Verfassungsänderung gestimmt. (…) Es ist nicht nur eine Volksabstimmung, es ist eine soziale Revolution, sagt der irische Gesundheitsminister Leo Varadkar. Und tatsächlich ist es revolutionär, was die 4,5 Millionen Iren nun vollbracht haben. Die Insel-Republik hat die Ehe zwischen Homosexuellen der Ehe zwischen Mann und Frau gleichgestellt – und das als weltweit erstes Land mit einem Referendum und nicht bloß per Parlamentsbeschluss.  
Süddeutsche Zeitung v. 23.5.15
Und dabei zeigen alle Untersuchungen, dass homosexueller Lebensstil extrem belastend, die wirkliche Ehe für den Menschen aber zuträglich ist.

Ehe ist gut für
die Gesundheit
Ehe ist gut für die Gesundheit. Das haben die Verhaltensforscherinnen Linda Waite und Maggie Gallagher von der Universität Chicago erforscht. Ihre Studie heißt Why Married People are happier, healthier, and better off financially. Demnach leben verheiratete Männer gesünder und länger als unverheiratete (das ist vermutlich vor allem auf die Pflege und Sorge durch die Frauen zurückzuführen), verheiratete Frauen aber auch. Sie schreiben: (…) „Laut Statistik – der Einzelfall sieht halt immer anders aus – leben Verheiratete länger, sind gesünder, wohlhabender und glücklicher, haben öfter Sex und schaffen eine gesündere, glücklichere Umwelt, in der Kinder aufwachsen können.“
Die Tagespost v. 28.5.14
Die Ehe ist nicht nur zuträglich für den Menschen. Sie ist, wie der hl. Johannes Paul II. gesagt hat, in ihrer fruchtbaren Einheit von Personen, vor allem Sinnbild des Dreifaltigen Got­tes in der Schöpfung. Daher die systematischen Be­mühungen, die Ehe zu demontieren:

Die letzte Schlacht ist der Kampf um die Ehe
„Die letzte Schlacht zwischen dem Herrn und der Herrschaft Satans wird um die Ehe und die Familie geschlagen.“ Dieser Satz steht in einem Brief, den Sr. Lucia dos Santos, eine der Seherinnen von Fatima, an Kardinal Carlo Caffarra, den Erzbischof von Bologna, geschrieben hat. Der Blog Rorate caeli hat Ausschnitte aus einem Interview veröffentlicht, das der Kardinal dem italienischen Magazin Voce di Padre Pio im März 2008 gegeben hat.
Kath.net v. 24.6.15

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