VISION 20005/2012
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Leserbriefe

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Anpassen an den
Weltkatechismus
Von großer Wichtigkeit bleibt die Interpretation des Weltkatechismus (KKK 2301): „Die unentgeltliche Organspende nach dem Tod ist erlaubt und kann verdienstvoll sein.“ Dazu betont Papst Benedikt XVI., dass lebensnotwendige Organe (Herz, vollständige Leber…) nur dann entnommen werden können, wenn die Person „eindeutig (also vollständig) tot ist.“ Beim sogenannten Hirntod ist nur das Gehirn (3% des menschlichen Körpers) irreversibel erkrankt. Der Katholische Erwachsenen-Katechismus (1995 herausgegeben von der Deutschen Bischofskonferenz) wendet hingegen die Kriterien des KKK (herausgegeben 1993) wahrheitswidrig auf Organentnahme beim sogenannten Hirntod an, wenn er schreibt: „Die Feststellung des Hirntodes ist ein sicheres Anzeichen dafür, dass der Zerfall des ganzmenschlichen Lebens nicht mehr umkehrbar ist. Es ist von diesem Zeitpunkt an vertretbar, Organe für eine Organverpflanzung zu entnehmen.“ Fachleute aber stellen fest: Bei einem sogenannten Hirntoten hat der Zerfall des ganzmenschlichen Lebens keineswegs unumkehrbar begonnen. Viele Patienten, deren Angehörige eine Organentnahme verweigerten, lebten weiter. Dieses wichtige Kriterium muss mit dem Katechismus der Katholischen Kirche (KKK) übereinstimmen, weswegen Maßnahmen zur Übereinstimmung von jedem katholischen Christen gefordert werden dürfen und müssen.
Josefa Langwald,
D-70186 Stuttgart

Sind das überhaupt noch Christen?
Zu den Beiträgen „Wer glaubt, verschenkt sein Herz“  und „Wenn der Unglaube in der Kirche werkt“ (VISION 4/12): Wenn Kommunikation zwischen Menschen ohne Missverständnisse gelingen soll, müssen alle Beteiligten den Worten die gleiche Bedeutung zuordnen. Wenn also jemand von einem PKW spricht, weiß der andere am Gespräch Beteiligte, dass dies ein nicht schienengebundenes, vierrädriges, durch Motorkraft angetriebenes Fahrzeug zur Beförderung von Personen ist. Es ist also kein zweirädriges Fahrzeug, keines mittels tierischer Muskelkraft bewegtes.
Analog dazu ist ein Katholik ein Getaufter, der den Inhalt des apostolischen Glaubensbekenntnis bejaht. Regelmäßig versichern Katholiken im Glaubensbekenntnis: „Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, …   an (die) Auferstehung der Toten.“ Nun ist oben erstgenanntem Artikel zu entnehmen, dass 47% der „Katholiken“ nicht mehr an Gott glauben, darunter auch in Glaubensweitergabe und Verkündigung tätige (zweitgenannter Artikel).
Und es kommt noch dicker: 77% der „Katholiken“ glauben nicht an die Auferstehung. Wenn also in der Sprache Begriffe eindeutig bestimmt sein müssen, damit Kommunikation möglich ist, ist folgerichtig die Frage zu stellen: Können Personen, die nicht an Gott und nicht an die Auferstehung glauben, noch als (Christen) Katholiken bezeichnet werden (auch wenn sie noch in einer Kartei als Kirchenmitglied verzeichnet sind und Kirchensteuer entrichten)? Sind sie als (Christen) Katholiken im täglichen Leben noch erkennbar?
Jemand, der Gott negiert, kann diesen auch nicht mit ganzem Herzen, ganzer Seele und all seinen Gedanken lieben (vgl. Mt 22,37) und darauf aufbauend sein Leben gestalten. Insofern ist der im zweiten Artikel erwähnten jungen Frau zu danken, die den Kommunionkindern erzählte, dass Gott in ihrer Familie an erster Stelle stehen würde.
Norbert von Borany,
D-09405 Zschopau

In unserer Umgebung immer mehr Esoteriker
Ich lese seit einigen Wochen Ihre Zeitschrift und bin begeistert, da so viele Themen, die uns in der Gegenwart beschäftigen, aus der Sicht der Katholischen Kirche besprochen werden. Im Heft 3/2012 hat mich besonders das Zeugnis der Landwirtin, die aus der Esoterik wieder zu Jesus Christus gefunden hat, beeindruckt. Auch in unserer Umgebung gibt es immer mehr „Energetiker“, „Pendler“, „Reiki-Meister“ …(vielleicht ist auch das „mystische Wald4tel“ daran schuld?). Vor kurzem hatte ich ein Gespräch mit einer Mutter (erzieht die Kinder nach ihrer Aussage christlich, betet am Abend mit ihnen, geht in die Kindermesse… – vom eigenen Glauben hat sie nicht gesprochen). Sie erwähnt, dass sie einen Reiki-Kurs besucht hat, und dass sie, wenn die Kinder z. B. Bauchschmerzen haben, ihnen die Hand auflegt. Ich habe gefragt, ob sie wisse, welche Kraft das sei. Sie meinte eine gute. Und es ist wichtig, nicht einseitig zu sein. Neben der Schulmedizin gäbe es auch Alternativen – eine wäre eben Reiki. Da ich weiß, dass eine Argumentationsdiskussion wenig bringt, habe ich nur gemeint, dass ich hier keine Kompromisse mache. Ich verlasse mich auf Jesus Christus und bete zu Ihm, besuche die Hl. Messe und lese in der Bibel bzw. auch Heiligenbiografien. So bin ich auf der „sicheren Seite“. Ich glaube, meine Worte:  „Man weiß nie, wenn man sich unkontrolliert, mystisch, öffnet, wen man einlädt“! haben sie etwas zum Nachdenken gebracht. Und da ist mir Ihre Zeitschrift eingefallen. Ich würde sie ihr gerne schicken.
Claudia Steiner, A-3852 Gastern

Zunehmend fundamentalistisch
Seit Jahren beziehen wir die Vision 2000, doch fällt auf, dass die Themen, zwar höchst interessant, doch zunehmend konservativ und fundamentalistisch aufbereitet werden. Wir feiern 50 Jahre II. Vatikanisches Konzil und freuen uns, dass durch den Hl. Geist Erneuerung und Bewegung in die Kirche gekommen ist. Ihr Titelbild der letzten Ausgabe jedoch bezieht sich leider auf vorkonziliare Liturgie, ist starr und nicht ansprechend.  Schade, dass auch Ihr subjektiver Kommentar zu gewissen Leserbriefen lieblos und fundamentalistisch wirkt (Leserbrief zu „Priesteraufruhr in Deutschland“). (…) Wir verstehen uns als praktizierende Christen, lehnen es jedoch ab, andersdenkende Christen als Menschen auf „Irrwegen“ zu verurteilen.
Familie Drvoderic-Sonnleitner, ilse.drvoderic@aon.at

Für eine „klare Kante“
Ich freue mich, Ihre Zeitschrift in einer unserer Kirchen gefunden zu haben und möchte sie nun vorerst selber beziehen. Auch ich werde meinerseits die eine oder andere „ausgelesene“ Zeitschrift in einer Kirche deponieren, damit auch andere Menschen Zugang zu Ihren Berichten bekommen. Es ist wirklich existenziell wichtig für unseren Glauben, „klare Kante“ zu erkennen und das Zerstörende des Zeitgeistes aufzuzeigen und sich ihm zu widersetzen.
Ingeborg Schumacher,
D-12203 Berlin

Froh, dass es ge­sicher­te Wahrheit gibt
Bezugnehmend auf einige negative Stellungnahmen zum Eintreten für die Wahrheit kamen mir vor allem die „Geistlichen Werke der Barmherzigkeit“ in Erinnerung, die zum Inhalt des Katechismus gehören: Unwissende belehren, Sünder zurechtweisen .... Drohen wird oft mit Warnen verwechselt. Religionslehrer können  z.B. mit einer schlechteren Note drohen, wenn ein Schüler nicht die entsprechenden Leistungen erbringt. Dies liegt in ihrer Macht, aber sie können nicht mit jenseitigen Folgen (Fegefeuer oder Hölle) drohen. Wohl aber sind sie verpflichtet zu warnen.
Dies spürt man ganz besonders bei der Botschaft der Propheten, die nach wie vor als Gottes Offenbarungen an uns anzusehen sind, abgesehen davon, dass vor allem auch Jesus sehr ernste Worte fand, etwa in seinen Gerichtsreden, aber auch bei der Seepredigt, wo er ausdrücklich am Schluss, um ja sicher zu gehen, nicht miss­verstanden worden zu sein, die Frage stellte: „Habt ihr das alles verstanden?“ (Mt.13,51). Gott will nicht den Tod des Sünders, sondern, dass er umkehrt und lebt. Dies sagt Gott z.B. durch den Propheten Ezechiel.(Ez.18,23; 3,18). Auch wenn diese Aufgabe unangenehm und undankbar ist, dürfen sie sich dieser Aufgabe nicht entziehen.
Ein anderer Schreiber wendet ein, dass die Kirche „beansprucht“, die Wahrheit gepachtet zu haben. Wir sollten froh sein, dass es gesicherte Wahrheiten gibt, auf die wir 100prozentig bauen dürfen. Man müsste ja sonst die Worte Jesu : „... der Hl. Geist wird euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe...“ (Joh.14,26) und:  „... der Hl. Geist wird euch zur vollen Wahrheit führen...“ (Joh.16,13), in Zweifel ziehen, was kein wahrer Christ tun wird.
P. Leopold Strobl,
A-5152 Michaelbeuern

Santo Subito
Santo subito – so schrieb ich nach dem Tode Herbert Madingers in der Wiener Kirchenzeitung. Madinger war mein Religionslehrer in der Diefenbachgasse. Die ärgsten "Pülcher" gingen bei ihm zum Herz Jesu-Freitag. Später war er mein Trauungspriester und beim Übergang in die Pension half er mir über meine Depression hinweg. Aber vor allem hat er meinen Glauben und den vieler Menschen geformt. Er war ein einmaliger Mensch und würde meiner Ansicht nach die Seligsprechung verdienen.
Mag. Franz Karl, A 1130 Wien

Eigentlich anmaßend
Ist es nicht anmaßend, wenn ein Priester, der anscheinend in seinem Glauben erschüttert ist, versucht, unserem heiligen Vater Papst Benedikt XVI. vorzuzeigen, was Gottes Wille ist? Er hat die Verantwortung für über eine Milliarde Katholiken und eine Heerschar von Priestern (ca. 440.000) zu tragen. Wie unbedeutend klein ist dagegen die Zahl der angegebenen Ungehorsamen. Erfreulicherweise wird jeden Tag von -zig Millionen Gläubigen in den Heiligen Messen und Fürbitten für den Papst für gottgewollte Entscheidungen gebetet, sodass mit Bestimmtheit davon ausgegangen werden kann, dass kraft unseres Glaubens der Heilige Geist den Papst leitet.
Es scheint bedauerlicherweise dieser Glaube an den Heiligen Geist dem Initiator mit seinen Priestern verloren gegangen zu sein. Welch furchtbare Zeit! In Erinnerung bringen möchte ich noch all die Bischöfe, die wegen ihrer Romtreue jahrelang in den Gefängnissen in China ausharren mussten. Zuletzt der 2007 verstorbene Bischof Han (1960 - 1979 im Kerker). Eine Abkehr vom Papst hätte ihm jederzeit die Freiheit gebracht. Umso schmerzhafter und beschämend ist das Verhalten der Genannten, die den Papst in seiner Aufgabe und Autorität nicht anerkennen.
Anton Hörmann, A-1210 Wien

Die Schönheit des Lobpreises entdeckt
VISION 2000 ist ein Geschenk für unsere Zeit, für alle, die Orientierung, Vorbilder, Klarheit im Glauben suchen. Als langjähriger Leser und Verteiler der Zeitschrift bin ich besonders dankbar für den Hinweis auf das Buch 33 Lichter für die Welt – Zeugnisse von Christen heute, mit dem ich schon manchen eine große Freude bereitet habe (nicht nur Firmlinge, auch als Geburtstagsgeschenk bestens geeignet).
Beim Lesen vom Zeugnis von Irmgard Lienhart bin ich an die Freitagmessen in Straßgang mit Kaplan Konrad Sterninger erinnert worden, wo auch ich immer wieder dabei war. Obwohl ich schon im Glauben stand, ist mir die Wichtigkeit, Schönheit und der Reichtum des Lobpreises neu bewusst geworden! Meine Familie ist durch die Begeisterung und den Eifer dieses jungen Kaplans sehr bereichert worden. Auch unsere ältere Tochter hat ihre Berufung als Ordensschwester dadurch gefunden!
Karl Schinzel, 8045 Graz


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