VISION 20006/2020
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Tipps für schwere Zeiten

Artikel drucken (Thomas M. Doran)

Ich und viele andere auch sind verärgert, ängstlich oder mutlos. Da muss ich mich daran erinnern, dass sich die Kirche und viele Christen in weitaus größeren Gefahren befanden, als dies heute bei uns der Fall ist. Dann ermahne ich mich, Folgendes zu bedenken:
– Keine politische Partei und keine ideologische Gruppierung können „Heimat“ für einen Christen sein. Vor jeder anderen Zugehörigkeit gehören wir Christus an.
– Das Evangelium sollte uns herausfordern und zur Demut anleiten. Sollte das nicht geschehen sein, sollten wir es aufmerksamer lesen. Wenn Jesu Wort Petrus und Paulus herausgefordert und demütig gemacht habt, warum sollte es dies nicht bei uns bewirken?
– Warum fürchten sich so viele Christen genauso wie die Ungläubigen? Sollten wir uns nicht von diesen unterscheiden? Ich sehe das als Herausforderung für mich an.
– Wir schulden den Päpsten Loyalität, ob wir sie nun mögen oder nicht. Petrus versuchte, Jesus das Kreuz auszureden und er verriet Ihn; der auferstandene Christus gab ihm dennoch nicht den Laufpass.
– Auch wenn wir nicht verpflichtet sind, dem Papst in allem zuzustimmen, so bleibt er dennoch Petrus, und es gebührt ihm unsere Achtung und unsere christliche Liebe.
– Es war nie leicht, ein Jünger zu sein. Oft war es viel schwieriger, als es heute der Fall ist: Maximilian Kolbe im Hungerbunker, Edith Stein in der Gaskammer, Walter Ciszek 23  Jahre im Sowjet-Lager, Francis Xavier Nguyen Van Thuan 13 Jahre im vietnamesischen und Kardinal Kung viele Jahre im chinesischen Gefängnis, heilige Ordensleute, männlich und weiblich, misshandelt von ihren Vorgesetzten. Nach allem, was man hört, waren sie dankbarer und froher als wir…

Auszug aus seinem Artikel in The Catholic World Report v. 19.9.20
Autor von Toward the Gleam und The Lucifer Ego.  


Psychisch ziemlich belastet

Besonders dramatisch gestiegen sind Depressionen, Ängste und Stress bei arbeitslosen Männern. Etwa 20 % der österreichischen Bevölkerung litten im September an depressiven Symptomen, 8% sogar an schweren Depressionen – 2014 war es nur ein Prozent. Unter Angst- und Schlafstörungen leiden 16 % der Österreicher. In Ländern wie Großbritannien, die härter von der Krise betroffen sind, sei die Häufigkeit der psychischen Probleme deutlich höher…
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Weil die psychischen Belas­tungen auch Folgekosten für die Gesellschaft mit sich bringen, hat der Versicherungskonzern AXA im Juni eine große, europaweite Befragung durchgeführt, deren Ergebnisse Anfang Oktober publiziert wurden. 32 % der 1000 befragten Deutschen sagten, ihre psychische Verfassung habe sich verschlechtert; 25 % meinten gar, sie hätten das Gefühl, die Kontrolle über ihr eigenes Leben verloren zu haben. (…). Dramatischer sieht es in Belgien und Frankreich aus, wo 45 beziehungsweise 43 % der Befragten meinten, die Kontrolle über ihr Leben verloren zu haben; in Italien waren es sogar 57 %.
Aus Die Tagespost v. 12.11.20

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