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Heilungen in unseren Tagen

Artikel drucken Ein Priester nimmt Gottes Wort ernst (Winfried Zentgraf)

„Gottes himmlisches Reich ist nahe! Heilt Kranke, weckt Tote auf, macht Aussätzige gesund und treibt Dämonen aus! Tut alles, ohne etwas dafür zu verlangen, denn ihr habt auch die Kraft dazu ohne Gegenleis­tung bekommen.“ (Mt 10,7-8)
Vor ca. 20 Jahren starb ein Priester in Zella (Rhön), dem solches nachgesagt wurde. Glücklichwerweise leben noch Zeugen dieser einzigartigen Gnadengaben, welche solche Heilungen bestätigen können. Doch der Reihe nach.
Pfr. Klaus Müller führte sein Charisma auf eine eigene Krankheit zurück. Mitglieder einer charismatischen Bewegung in der Katholischen Kirche beteten über ihn, und er wurde von seiner Krankheit geheilt. Dies nahm er zum Anlass, sich diesem Phänomen näher zu widmen, und im starken Glauben an die Kraft des Heiligen Geistes baute er in dem kleinen Ort Zella (Thüringen) eine Gemeinde auf, die ihresgleichen suchte. Nach dem Vorbild des Hl. Pfarrers von Ars arbeitete er Tag und Nacht an diesem Projekt, welches neben der täglichen Hl. Messe, der Eucharistischen Anbetung und der Spendung der Sakramente auch aus einem sogenannten Heilungsgottesdienst bestand, welchen er mit Hilfe anderer Priester und der jungen Pfarrgemeinde – Pfr. Müller hat sich besonders für die dortigen Jugendlichen eingesetzt – durchführte. Gestaltet wurden diese Gottesdienste mit eucharistischem Lobpreis, Predigten und der Gelegenheit zum Empfang des Bußsakramentes. Ein solcher Gottesdienst dauerte schon einmal über 2 Stunden, aber langweilig wurde es nie. Im Gegenteil.
In der heutigen Zeit ist viel von Heilung die Rede. Gerade im esoterisch-okkulten Bereich gibt es kaum ein anderes Thema. Die Thematik bordet über. Profitieren tun aber meistens nur die Verfasser und Veranstalter solcher "events". Auch in der Kath. Kirche spricht man von Heilung. Insbesondere der Heilung der Seele ("Was nützte es dem Menschen, wenn der die ganze Welt gewänne, aber an seiner Seele schaden leiden würde" - Mt 16,26). Das ist natürlich richtig und hat seine Bewandtnis, aber wie steht es um die Heilung des Körpers? Hat nicht Jesus die Kranken geheilt ("... und er heilte alle Kranken." - Mt 9,35; Mt 12,15)? Diese körperliche Heilung schiebt man heute gerne der Medizin zu, die natürlich dabei an ihre Grenzen stößt.
Pfr. Müller war sich seiner besonderen Berufung und Auserwählung bewusst. Er nahm die Bibel im gewissen Sinne wörtlich und glaubte an die Macht des Hl. Geistes, bzw. an die ewigen Worte Jesu ("Heilt Kranke ..." - Mt 10,8). Diese Aufforderung setzte er, wie er es selber an sich erfahren hat, in die Tat um und siehe da: Es geschahen Heilungen, wie man sie seit den Apos­teln und bestimmten Heiligen nicht mehr erlebt hat. (Beispiele sind dem erwähnten Buch zu entnehmen)
Danach befragt, ob es auch Situationen gab, bei denen keine Heilung erfolgte, antwortete er ohne zu zögern mit "nein" (Ausnahmen bildeten lediglich Sühneleiden, welche nicht geheilt wurden, da es sich dabei um Sühne für andere handelte).
Pfr. Müller besaß einen Glauben, welcher einzigartig war. Auch sagte er: "Diese Gaben (Heilung) müssen erbetet werden." Er wollte es so, und es geschah. Dazu sagte er: "Gott will die Krankheiten nicht. Er will, dass die Menschen geheilt werden." In der Kraft des Hl. Geistes und im Glauben daran tat er dies auch. Andere Priester, die an diesen Heilungsgottesdiensten aktiv teilnahmen, erhielten das gleiche Charisma.
Nun muss man allerdings sagen, dass es Pfr. Müller nicht um vordergründige Heilungen ging. Entscheidend für ihn war die Verherrlichung Gottes und Seiner heiligsten Mutter in diesen Heilungswundern. Wichtig war für ihn die tägliche Hl. Messe, die Anbetung des Leibes Christi mit seinen Jugendlichen, von denen dann auch später der eine oder andere zum Priester geweiht wurde.
Sein Vorbild war der heilige Pfarrer von Ars. Pfr. Müller rieb sich für seine Gemeinde auf. Auf dem Höhepunkt seines Wirkens erblindete er und musste sich von seinen Begleitern alles in seiner Umgebung erklären lassen. Er selber nahm diese Situation vorbildlich auf sich. Ebenfalls auf dem Höhepunkt seines Wirkens ereilte ihn ein Infarkt, von dem er sich nicht mehr erholte.
Pfr. Klaus Müller wurde nur 55 Jahre alt. Zu seiner Beerdigung kamen ca. 80 (!) Bischöfe und Priester. Sein Grab ist auf dem Friedhof in Zella/Rhön. Warum der Herr uns diese auserwählte Seele schon so früh genommen hat, wissen wir nicht. Bleibt zu hoffen, dass seine Schüler und Nachfolger ähnlich begnadet und gläubig den Willen Gottes zu verwirklichen trachten. Pfr. Müller wird vom Himmel aus seine "Söhne und Töchter" zu unterstützen wissen.


Worte und Taten im Namen des Herrn.
Von Peter Koros. Verlag Peter Koros, Schäferweg 5,
D-97616 Bad Neustadt 2011
peter@koros.de; www.koros.de


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